Tagungsbericht


Islamisierung – Rechte Propagandalüge oder reale Bedrohung von Demokratie und Freiheit?

Die unregulierte Masseneinwanderung - Konsequenzen, Probleme und Lösungsansätze“


Zu diesem Thema hatten der Freidenkerbund Österreich (FDBÖ) und die Gesellschaft für wissenschaftliche Aufklärung und Menschenrechte e.V. (GAM) am 5. Dezember 2015 zu einem Tagesseminar nach Wien eingeladen.

In seiner einleitenden Begrüßungsrede wies Ronald Bilik darauf hin, dass aus seiner Sicht islamkritische Positionen seit der letzten gemeinsamen Konferenz zum Thema „Menschenrechte statt Scharia“ (25. April 2014) in der Öffentlichkeit deutlich zugenommen haben und die Mauer der Tabus spürbar geschliffen worden sei.

Als erster Redner befasste sich Hartmut Krauss (1. Vorsitzender der GAM e.V. und Autor u.a. kritisch-sozialwissenschaftlicher Bücher zum Islam) recht umfassend mit dem durch die ungesteuerte Massenzuwanderung hervorgerufenen „Flüchtlingschaos“ und der sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Destabilisierung. Scharf kritisierte er zunächst Angela Merkels populistische „Wir-schaffen-das“-Parole und wies demgegenüber darauf hin, dass große Teile der deutschen Bevölkerung diese undemokratisch diktierte und selbstbeschädigende Aufgabenstellung ablehnten und ganz andere Zielsetzungen im Sinn hätten, nämlich eine bewusste und demokratisch legitimierte Zuwanderungssteuerung sowie die Zurückdrängung sich ausbreitender islamischer Herrschaftskultur in Deutschland und Europa. Angesichts zahlreicher gravierender Überlastungsprobleme auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen wandte sich Krauss gegen eine quasi naturgesetzliche Europäisierung des Flüchtlingsproblems. Der bisherige kardinale Fehler bestehe darin, das Gesamtphänomen der Flüchtlingsproblematik und der Migrationsströme als europäisches bzw. deutsches Problem zu behandeln, anstatt es als außereuropäisch entstandenes und globalpolitisch zu lösendes Problem anzugehen und zu bearbeiten. Diese Fehlinternalisierung des Flüchtlingsproblems sowie die aktuell einseitige Lenkung der Flüchtlingsströme nach Europa als unausweichliches „Schicksal“ müssten sofort überwunden werden. Der eigentliche weltpolitische Skandal liege darin, dass es im Sinne einer globalen Fairness-Regel keine annährend proportionale Verteilung der Kriegsflüchtlinge auf alle Kontinente gäbe (Fair-Teilen). So sei es zum Beispiel skandalös, dass sich die reichen islamischen Ölmonarchien systematisch abschotteten und die EU-Politiker diesen Tatbestand einfach hinnähmen und sich jetzt obendrein noch von der Türkei erpressen ließen. Das Versagen der EU-Politik bestehe demnach in dem Versäumnis, der einseitigen Abwälzung der Flüchtlingsströme nach Europa entgegenzuwirken und auf eine gleichgewichtige Verteilung von Flüchtlingen auf alle Welt-Regionen zu drängen.

Dem neoliberalen Dogma hielt Krauss entgegen, dass sich Menschen mit ihren kulturell-normativen Prägungen und bisweilen gegenläufigen Mentalitäten nicht wie Waren und Geld globalisieren ließen. Zudem setzte er dem orthodoxen Multikulturalismus Paul Colliers Gesetz der verträglichen Migrationsrate entgegen: Je höher der Grad der soziokulturellen und qualifikatorischen Differenz der Einwanderer zur Aufnahmegesellschaft ist, desto niedriger sollte/muss die Zahl der Einwanderer sein, um sozialverträglich „absorbiert“ bzw. integriert werden zu können.

Im Weiteren referierte Krauss eine Reihe von empirischen Daten zur Zusammensetzung der Migrationsströme und umriss die negativen gesellschaftlichen Folgen der ungesteuerten Massenimmigration mit Blick auf die sozialökonomischen und soziokulturellen Belastungen. Der eigentliche Wesenskern der konfliktreichen Debatten um Zuwanderung, Flüchtlingspolitik, Integration etc. liege in dem objektiven Gegensatz zwischen europäischer säkular-demokratischer Lebenskultur einerseits und orientalischer islamisch-gottesherrschaftlicher Lebenskultur andererseits. In Gestalt der unkontrollierten Masseneinwanderungsschübe von hauptsächlich Muslimen werde dieser Antagonismus nun tendenziell verschärft.

Zwar sei es zweifellos erforderlich, so der Auftaktredner abschließend, gegen rechtsextremistische Kräfte vorzugehen. Es gäbe aber nicht nur Hetzer und Hassprediger auf Seiten der Altrechten. Die Hetzer und Hassprediger auf Seiten der herrschenden islamophilen und multikulturalistischen Neurechten seien keinen Deut besser; aktuell seien sie als Türöffner und Steigbügelhalter ultrareaktionärer Zuwandererkulturen sogar erheblich gefährlicher. Notwendig sei deshalb eine breite zivilgesellschaftliche Widerstandsbewegung der vernünftigen Mitte, die das Chaos der unregulierten Migrationsströme überwindet und den fortscheitenden Islamisierungsprozess stoppt und eindämmt.

Den zweiten Vortrag hielt Michael Ley, Autor des aktuellen Buches „Der Selbstmord des Abendlandes. Die Islamisierung Europas“. Ausgangspunkt seiner Darlegungen war der Verweis auf den Roman des französischen Schriftstellers Jean Raspail „Das Heerlager der Heiligen“ aus dem Jahr 1973, in dem das Eindringen einer Masse verarmter Inder nach Frankreich sowie die selbstzerstörerische Hinnahme dieser Invasion in Form einer masochistischen Willkommenskultur seitens der herrschenden Elite beschrieben wird. Was 1973 als futuristische Apokalypse des Gegensatzes zwischen reicher westlicher Welt und armer Dritter Welt anmutete, lese sich heute, so Ley, „wie ein geniales Drehbuch der Flutung Europas mit Migranten aus dem Nahen Osten und Nordafrika“. De facto seien wir gegenwärtig mit einer drohenden islamischen Apokalypse Europas konfrontiert; die Masseneinwanderung von Muslimen stelle einen irreversiblen Veränderungsprozess für viele europäische Gesellschaften dar und liefe im Endeffekt auf eine koloniale Eroberung hinaus.

Scharf ging Ley, dem bereits das Veranstaltungsthema zu defensiv formuliert war, im Weiteren mit den europäischen Eliten und deren „gutmenschlicher“ Ideologiefassade ins Gericht. Hinter der ausgeprägten Neigung zur unkritischen Akzeptanz nichtwestlicher Kulturen stecke eine pathologische Fehlverarbeitung des faschistischen und kolonialen Traumas bis hin zum Selbsthass. Das Eigene werde radikal abgewertet und das Fremde überhöht. Daraus leite sich der morbide Hang ab, die eigene nationale und kulturelle Identität zu zerstören, um so einen vermeintlichen Rückfall in Europas dunkle Vergangenheit zu verhindern. Paradoxerweise liefe dieses vorgeblich „antifaschistische“ Vermeidungsverhalten aber darauf hinaus, die islamische Neuauflage einer „faschistischen“ Gesellschaftsformierung zu unterstützen. Im Rahmen dieser morbiden Ideologie würden die Migranten zu neuen Heilsbringern stilisiert, um so die Vernichtung der europäischen Juden zu sühnen. Vor diesem Hintergrund könnten die muslimischen Immigranten und deren Verbände das Ziel einer umfassenden Islamisierung, wie es dem orthodoxen Islam als Kerninhalt unwiderruflich eingeschrieben ist, relativ einfach erreichen. Schlussendlich werde somit aus dem multikulturellen Traum ein islamischer Albtraum.

Abschließend umriss Michael Ley das folgende Szenario: Nur diejenigen Staaten könnten sich der Islamisierung weitgehend entziehen, die wie die mitteleuropäischen Länder des ehemaligen Ostblocks (Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei) keine islamische Massenzuwanderung zu verzeichnen gehabt hätten. Ley sieht in diesen Nationen den Kern einer neuen europäischen Gemeinschaft, die sich zwecks Verhinderung einer Islamisierung enger zusammenschließen. Dazu stoßen könnten Österreich, Slowenien sowie die baltischen Staaten und sogar ein Anschluss der Freistaaten Bayern und Sachsen sei denkbar. Die Zukunft eines abendländischen Europa läge demnach in der Sezession.

Im dritten Vortrag mit dem Titel „Die Flüchtlingskrise - Eine Herausforderung für den Humanismus“ setzte sich Ronald Bilik (2. Vorsitzender des Freidenkerbundes Österreich) kritisch mit der undifferenzierten Willkommenskultur auseinander, wie sie in der medialen Öffentlichkeit über Gebühr strapaziert wird. Demgegenüber argumentierte er auf der Basis des „Wiener Appells“ ( http://www.gam-online.de/text-Wiener%20Appell.html )

dahingehend, dass es aus humanistischer Sicht nur eine sehr selektive Zuwanderung geben dürfe. Zwar sei es für Humanisten selbstverständlich, Menschen in Not zu helfen. Gleichzeitig gebiete es aber die Vernunft, nicht bei einer spontan-emotionalen und an Oberflächenphänomenen haftenden Reaktion hängen zu bleiben. Eine rein auf den Mitleidseffekt fixierte Haltung, wie sie das unreflektierte „Barmherzigkeitschristentum“ der Kirchenfunktionäre pflege und verabsolutiere, verkenne, dass Opfer gleichzeitig auch Täter sein könnten und ein ganzheitlicher Humanismus auch die potentiellen Opfer dieser Täter im Auge behalten müsse. In diesem Kontext verwies Bilik darauf, dass zur Realität der Flüchtlinge auch jene durchaus zahlreichen Gruppen zählten, die Allahu Akbar-Sprechchöre skandierten, mit Eisenstangen aufeinander eindreschen würden und unter den bereits zitierten Allahu Akbar-Rufen u.a. Autos und eine Polizeistation demolierten.

Darüber hinaus thematisierte er das ideologische Gepäck zum Beispiel der syrischen Flüchtlinge, die entgegen anderslautender Behauptungen mehrheitlich gar nicht vor den IS-Terroristen, sondern vor dem Assad-Militär flüchteten und oftmals mit dem IS sympathisierten. Zudem dürfe nicht vergessen werden, dass es anlässlich des sog. Karikaturenstreits insbesondere in Damaskus zu besonders massiven Ausschreitungen gekommen sei.

Insgesamt betrachtet werde durch die unregulierte islamische Masseneinwanderung der antiaufklärerische Islamisierungsprozess massiv beschleunigt und die Aufklärung demographisch erstickt. Hatte der Referent anfangs in Anlehnung an den Ex-Muslim Siad Karim auf die abgrundtiefe Ignoranz und Arroganz der deutschen Bundeskanzlerin sowie fast des gesamten politischen Establishments einschließlich der Linken und Grünen verwiesen, die davon ausgingen, die aus den islamischen Ländern einströmenden Menschenmassen seien in eine freiheitlich denkende und handelnde europäische Gesellschaft zu integrieren, schloss er mit folgendem Hinweis: Freunde aus dem englischsprachigen Raum hätten ihm mitgeteilt, dass „Humanist“ (ebenso wie „Jude“) in der islamischen Community mittlerweile ein Schimpfwort darstellt. Halte dieser Trend an, so Bilik abschließend, dann werde in absehbarer Zeit der Humanismus in den Ankunftsländern der Flüchtlinge einen ähnlichen Stellenwert haben wie schon jetzt in den Herkunftsländern.

Als vierter und abschließender Redner sprach Gerhard Engelmayer (1. Vorsitzender des Freidenkerbundes Österreich) zum Thema „Islamisierung und humanistische Lösungsansätze“. Um die Komplexität der Thematik „Islamisierung und Flüchtlingszustrom“ mit ihren vielschichtigen Ebenen (historisch, welt- und regionalpolitisch, sozial, wirtschaftlich, religiös-kulturell) zu veranschaulichen, griff er auf Schaubilder zurück. Gezeigt wurde so u.a. die Entwicklung der muslimischen Bevölkerung in Österreich von ca. 23.000 1971 auf knapp 600.000 2015 sowie die höhere Geburtenrate der Migranten (2,3) im Vergleich zur autochthonen Bevölkerung (1,3). Im Unterschied zu den Christen sei der Grad der religiösen Bindung bei Muslimen deutlich stärker ausgeprägt. Gleichzeitig werde aber der Islam von einer Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland als bedrohlich und nicht in die westliche Welt passend angesehen. Am Beispiel Deutschlands kritisierte Engelmayer andererseits aber auch die dazu im Widerspruch stehende christliche Grundlage der „gutmenschlichen“ Islamverharmlosung seitens der Regierungspolitik, die gleichzeitig als hervorstechende Legitimationsbasis für die romantisierende Flüchtlingspolitik fungiert: So seien unter den deutschen Ministern einschließlich der Kanzlerin und Pfarrerstochter Merkel 10 Protestanten und 6 Katholiken. Hinzu kommt bekanntlich der Bundespräsident als evangelischer Pfarrer. Der große Teil der Regierenden habe zudem irgendeine Leitungsfunktion in der von ihm vertretenen Großkirche inne (z.B. Mitglied im ZK der Katholiken, im Präsidium des Evangelischen Kirchentags, in einer Kirchensynode usw.).

Der Referent kritisierte in diesem Zusammenhang auch die einseitige (rechtskonservativ-dogmatische) Berufung auf das „Christliche Abendland“ als Identitätsgrundlage Europas und betonte stattdessen die Werte der Aufklärung als tragende Prinzipien der modernen Gesellschaftsentwicklung. Demgegenüber, so Engelmayer in Anlehnung an die wohl zu optimistische Diagnose des Islamwissenschaftlers Buchta, sei ein Viertel bis ein Drittel der immigrierten Muslime nicht in die säkulare Gesellschaftsordnung integrierbar. Diese streng gläubigen „Siedler“ wären demnach auch grundsätzlich verschlossen für jenes Konzept von Menschlichkeit, das Engelmayer folgendermaßen fokussierte: Menschlichkeit beginne damit, dass man alle Menschen gleich achte und Ungläubige nicht verachte. Und: Menschlichkeit beginne auch damit, dass der Mensch im Mittelpunkt stehe und nicht Gott (Allah).

In der angeregten und viele Themenaspekte widerspiegelnden Diskussion, die hier in ihren Einzelheiten nicht wiedergegeben werden kann, waren insbesondere zwei Aspekte von Interesse:

1. Amer Albayati (Initiative Liberaler Muslime Österreich - ILMÖ) prangerte den Einfluss radikaler Kräfte auf die 150 islamischen Kindergärten und 450 islamischen Kindergruppen in Wien an.

http://www.atheisten-info.at/infos/info2765.html

http://www.atheisten-info.at/infos/info2775.html

2. Ein engagiert auftretender islamkritisch-säkularer Diskussionsteilnehmer, der feststellte, dass Österreich bereits unerträglich islamisiert sei, kündigte die Gründung einer neuen Partei in Österreich an: „Die LinksDemokraten (DLD)“.

Fazit: Ist die massenmedial gesteuerte Debatte um Islam und „Flüchtlingspolitik“ durch ein unsäglich flaches, unheilbar polarisiertes und oftmals hysterisches (rufmörderisches) Niveau unterhalb der intellektuellen Grasnarbe gekennzeichnet, brachte diese Veranstaltung eine Menge Licht in den Tunnel und zeichnete sich durch eine inhaltliche Qualität und Informationsdichte aus, wie sie sonst nur noch recht selten anzutreffen ist. Es wäre viel gewonnen, wenn solche Veranstaltungen öfter und mit größerer Resonanzkraft stattfinden würden - falls die Unzufriedenen und von den dekadenten Talkshows und Feuilletons Angewiderten in den niedergehenden Einwanderungsgesellschaften dazu noch willens und in der Lage sein werden.

Die Vortragstexte werden in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift „HINTERGRUND“ (IV - 2015) veröffentlicht. Bestellungen bitte an den HINTERGRUND-Verlag: hintergrund-verlag@t-online.de

 


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